Aktienbarometer 2023: Aktienvorsorge ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen

Umfrage von IV, Aktienforum und Wiener Börse: Jeder Vierte in Österreich besitzt Wertpapiere – starke Vorsorge braucht dringend mehr Anreize – Finanzbildung als Basis notwendig

„Die Zahlen bestätigen: Aktienvorsorge ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen, denn bereits jeder Vierte nimmt seine Altersvorsorge und Vermögensaufbau selbst in die Hand und besitzt Wertpapiere “, betonte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, im Rahmen einer Pressekonferenz mit Robert Ottel, Präsident des Aktienforums, Angelika Sommer-Hemetsberger, stv. Aufsichtsratsvorsitzende Wiener Börse AG und Meinungsforscher Peter Hajek. Dabei wurden u.a. die Ergebnisse einer Studie präsentiert, die von der Peter Hajek Public Opinion Strategies GmbH im Auftrag des Aktienforums und der Wiener Börse durchgeführt worden war. Im Fokus stand der Umgang mit Wertpapieren und das Wissen über den Kapitalmarkt in Österreich, auch hier zeigte sich klar: das Interesse an Wertpapieren ist groß und steigend.

„Um die private Altersvorsorge zu einer Win-Win-Situation für Bürger und Unternehmer zu machen, braucht es die entsprechenden Rahmenbedingungen für einen starken Kapitalmarkt“, so Neumayer. Während mit fortschreitender Digitalisierung und steigender Inflation bereits zahlreiche Menschen nach Alternativen für einen nachhaltigen Vermögensaufbau gesucht haben, wird auf politischer Seite oft ideologisch und wenig faktenbasiert argumentiert. „Daher braucht es neben einer politischen Willenserklärung auch starke Anreize für die anlegenden Bürgerinnen und Bürger mit steuerlichen Begünstigungen, wie im aktuellen Regierungsprogramm vorgesehen. Diese müssen rasch umgesetzt werden, um für mehr Menschen eine aktive Teilhabe am Kapitalmarkt attraktiver zu gestalten“, fordert Neumayer.

Auch im internationalen Vergleich zeigt sich: „Österreich muss rasch in die Gänge kommen – wir sind bei Anreizen für Kapitalerträge in Österreich international eines der Schlusslichter“, betonte Robert Ottel im Rahmen der Pressekonferenz. „Die Geschichte, es handle sich bei Anreizen für den Kapitalmarkt lediglich um ein Elitenprogramm ist ein gern erzähltes ideologisches Märchen, jedoch faktisch nicht richtig. Bis zu einem Einkommen von 3.000 Euro haben mehr als 1,3 Mio. Menschen in Österreich Wertpapiere – das Thema ist also längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen“, so Ottel.

Neben zahlreichen steuerlichen Anreizen, sind auch Bildung und Wissensvermittlung ein starker Hebel zu mehr Partizipation am Kapitalmarkt: „Die Erhebung zeigt: Mehr Bildung sorgt für mehr private Vorsorge. Finanz- und Wirtschaftswissen sind die Basis dafür, die eigenen Finanzen selbst in die Hand zu nehmen. Finanzwissen ist der Hebel, um den Wohlstand der Mittelschicht nachhaltig zu stärken“, hält Sommer-Hemetsberger fest. Darüber hinaus sollten auch positive Impulse des Kapitalmarktes für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen genutzt werden: „Privates Kapital schlummert allzu oft vor sich hin und könnte für die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit: Innovationssicherung, alternde Gesellschaft und die grüne Transformation unserer Wirtschaft aktiviert werden“, so Sommer-Hemetsberger.

Kernaussagen der Umfrage

  • Die Erhebung „Aktienbarometer“ von Peter Hajek ist die neue Benchmark zur Messung von Wertpapierbesitz in Österreich
  • 25 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher haben Wertpapiere
  • 76 Prozent derer die Wertpapiere besitzen, verdienen weniger als 3.000 Euro
  • Das Interesse am Kauf von Wertpapieren ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen – 20 Prozent der Bevölkerung ist am Kauf interessiert
  • Das Gender Investment Gap – Männer sind weit stärker investiert – ist mehr als signifikant groß. Finanzbildung leistet hier einen wichtigen Beitrag

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